
By Dr. med. Werner Kahle (auth.)
Unsere Kenntnisse vom Aufbau der Großhirnhemisphäre verdanken wir zum größten Teil phylogenetischen Studien. Für die zahlreichen vergleichenden anatomi schen Arbeiten waren die Untersuchungen LUDWIG EDINGERS wegweisend, der in seinen" Vorlesungen über den Bau der nervösen Zentralorgane des Menschen und der Tiere" (1886, 1904, 1908, 1911) die Fülle der Einzelbeobachtungen zu einem geord neten Ganzen zusammenfaßte. An der Hemisphäre unterschied er einen dorsalen, dünnwandigen Teil, das "Episphaerium" und einen basalen kompakten Teil, das "Hyposphaerium", das aus Riechhirn, Corpus striatum und Septum besteht (EDINGER, 1905). Mit der Unterscheidung "alter" Hirnteile, die sich während der Phylogenese früh entwickelt haben, und "neuer" Hirnteile, die sich erst spät entwickelt haben, stellte EDINGER die prinzipiellen Gesichtspunkte heraus, die auch heute noch bei der Gliederung des Gehirns von grundsätzlicher Bedeutung sind. Es schmälert das Ver dienst EDINGERS nicht, wenn manche seiner Ansichten durch spätere Forschungsergeb nisse abgeändert oder abgelöst wurden. Für die früh und spät entwickelten Regionen des Endhirnes führte ELLIOT SMITH (1901) die Bezeichnungen "Archipallium" und "Neopallium" ein. Von einer Konzep tion BROCAS ausgehend trennte er als "Archipallium" den Hippocampus und die dorsale Septumregion vom übrigen Episphaerium ab und rechnete sie zum Riechhirn. Die Vereinigung von Hippocampus und basalen olfaktorischen Zentren zum "Rhinen cephalon", die heute noch vorherrscht, wurde allerdings bereits damals von J UDSON HERRICK (1908) kritisiert. Er betrachtete das Archipallium als einen selbständigen Anteil des Episphaeriums.
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Denson G. Fujikawa 2+ within the early Eighties it was once well-known that over the top Ca inflow, most likely via 2+ 2+ voltage-gated Ca channels, with a resultant bring up in intracellular Ca, was once linked to neuronal loss of life from cerebral ischemia, hypoglycemia, and standing epilepticus (Siejo 1981). Calcium activation of phospholipases, with arachidonic acid accumulation and its oxidation, producing loose radicals, used to be considered a possible mechanism in which neuronal harm happens.
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Im Archipallium (Abb. 20 b) hebt sich die Matrix deutlich ab. Sie ist wesentlich schmäler als in den anderen Wandabschnitten und besitzt eine scharfe Kontur. Während im Ganglienhügel und im Neopallium die Matrix von einem breiten Keimlager begleitet wird, findet sich hier nur ein schmaler zellreicher Saum. Hier hat der Aufbrauch der Matrix begonnen, ohne daß vorher eine massive Proliferation und Migration stattfand. Bei einer Rekonstruktion bilden die verschiedenen Matrixabschnitte auf der lateralen Ventrikelfläche halbkreisförmige Segmente, wie sie uns schon im vierten Monat begegneten (Abb.
Jetzt dagegen ist im Vorderhorn der Wulst nach lateral verlagert und macht den größten Teil der seitlichen Wand aus. Diese Verlagerung stellt die Fortsetzung einer Bewegung dar, die HOCHSTETTER schon für die ersten Entwicklungsmonate beschrieben hat. Danach liegen die Ganglienhügel als Teil des Telencephalon impar ursprünglich weitgehend innerhalb des dritten Ventrikels und werden erst im Verlaufe der Ausstülpung der Hemisphären während des zweiten und dritten Monats völlig in diese einbezogen.
35 b). Es wird von senkrecht stehenden Spongioblasten gebildet und ist wie der Belag des palaeocorticalen Wandabschnittes etwas unregelmäßig gebaut. Mit der Verschmälerung der Wandschicht im palaeocorticalen und einer leichten Verbreiterung derselben im striatalen Bereich kommt es zu einer Angleichung beider Bezirke. Am Gehirn eines Neugeborenen kann man kaum noch Differenzen zwischen beiden feststellen. Die unterschiedliche Beschaffenheit der beiden Keimlager ist jedoch, wie die Abbildung zeigt, auch im siebenten Monat noch unverändert.